Marita Helbig | Rauchbrandkeramik

Wenn Keramik nicht den praktischen Anforderungen einer Gebrauchsware entsprechen muss, können andere Werte gesetzt werden.

Die Leipziger Keramikerin Marita Helbig führt seit 1992 eine Werkstatt im Stadtteil Schleußig. Bekannt ist sie für ihre Rauchbrandkeramik, in der sie eine schlichte Formensprache mit einer aufwendigen Dekorationstechnik kombiniert. In einer Art Abdeckverfahren werden Pflanzenabbildungen aufgebrannt. Die Pflanze wird im Original auf das geschrühte Gefäß gebunden, verpackt und befestigt, bevor es in den eigentlichen Sägemehlbrand gelegt wird. Dort wird die Pflanze durch Kohlenstoffeinlagerungen (dunkel) deutlich gemacht.

Die so gefertigten Objekte sind keine Vasen und auch nicht wasserdicht, da der Rauchbrand ein Niedrigbrand ist, und somit nur eine poröse Ware schafft. Das Gefäß dient als Bildträger, die Pflanze ist das Motiv. Farblich konzentriere sich Marita Helbig auf reine Schwarz-Weiß-Kontraste, kombiniert mit leicht farbigen Rauchzeichnungen. So wird jedes Stück zum Unikat mit einem besonderen haptischen Reiz durch die sorgfältig polierte Oberfläche.